Vor ca. 20 Jahren habe ich mich mit dem Irish Wolfhound-Virus infiziert:
Um einen besonderen Wein zu finden, ging ich in einen klitzekleinen Weinhandel in Bad Godesberg, bestehend aus einem kleinen, vollgestellten Raum. Kurz zuvor war dort umgebaut worden, so daß ich mich nicht wunderte, daß - aus dem Augenwinkel gesehen - auf dem Boden noch graue Schaumstoffummantelungen für Rohre lagen. Vorsichtig stieg ich darüber, zuckte aber doch zurück, als sich die langen, grauen Schaumstoffteile bewegten!
Und siehe da: Sie entpuppten sich als Beine eines riesigen, schlanken "Ungetüms", das vorsichtig aufstand, um mich zu begrüßen.
Ich war fasziniert - erstmal von der Größe und dann von der ruhigen Art des Hundes, der in dieser Enge unter einem Tisch gelegen hatte, so daß ich eben nur seine Beine gesehen hatte. Nach etlichen Fragen an die Besitzerin des Hundes über dieses wundervolle Tier - einer Irish Wolfhound Hündin - stand für mich fest: Irgendwann, wenn ich die Möglichkeit haben sollte, wollte ich auch gerne solch einen Hund haben! So vergingen dann die Jahre - ich habe nie wieder einen gesehen.
Als mein damaliger Hund - ein Riesenschnauzer-Bobtail-Mischling - an Altersschwäche mit 17 Jahren (!!) gestorben ist, ich wieder verheiratet war und wir uns ein altes Fachwerkhaus mit großem Grundstück gekauft hatten, war der Zeitpunkt gekommen, an dem wieder ein Hund die Familie bereichern sollte.
Lange geht es eben nicht ohne..
Und dann kam der Tag, der alles entschied...
Unsere Tochter ist Kelly-Family-Fan und ich sollte ihr Zimmer mit Postern von dieser Gruppe "tapezieren". Unter anderem war da auch ein Bild von dem Vater der Family, umgeben von 2 Irish Wolfhounds.
Da wurde schlagartig wieder die Erinnerung an den Hund im Weinhandel lebendig und es war plötzlich kar, welcher Hund mit uns leben sollte - ein Irish Wolfhound !
Beim DWZRV (Deutscher Windhundzucht-und Rennverband e.V.) forderte ich dann die Züchterliste an und informierte mich bei der Züchterin in unserer Nähe über diese wundervollen Hunde - es sollte doch sichergestellt sein, daß wir einerseits dieser Rasse in seinen Bedürfnissen auch gerecht werden können und andererseits auch unsere Anforderungen an die Eigenschaften des Hundes erfüllt werden !
Es stimmte alles überein und wir machten direkt für den nächsten Tag einen Termin zum "Live erleben" aus.
Voller Spannung fuhr ich dann hin. Die Hunde kamen auf mich zu und schauten mir in die Augen - da war es passiert.
Eigentlich wollten wir erst im Sommer einen Hund zu uns holen. Aber es ging alles furchtbar schnell und alle Grundsätze (die Wiese sollte erst eingesät und der Zaun ums Grundstück gezogen werden), waren über den Haufen geworfen-
...wer sich schon einmal verliebt hat, weiß, wovon ich spreche ...:-)))))
Tja, und so zog einige Tage später unser "Beach Boy von den Erzminen", damals 4 œ Monate alt, bei uns ein. Schon bald stand fest - ein Wolf ist kein Wolf, er soll sein Leben nicht nur mit uns und den Katzen teilen, sondern auch mit Seinesgleichen. So kam dann 6 Monate später unsere "Cosima von den Erzminen" dazu.
Für uns steht nun schon lange fest:
Nie mehr ohne Wölfe, es sind die faszinierendsten Hunde, und sie sollen immer ein Teil unserer Familie sein!